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Tipps und Tricks für potentielle Teilnehmer ***
2004 findet sich wieder eine Gruppe von etwa 50
Ultralangstreckenläuferinnen / und Läufern zusammen, die ein
gemeinsames Ziel haben: Die Strecke entlang der Spree, von der
Mündung bis zur Quelle, innerhalb von sechs Tagen zu
bewältigen! Jeder dieser Teilnehmer ist hoch motiviert und hat
für diesen Wettkampf, für den ein Teil des Jahresurlaubs
geopfert wird, hart trainiert. Die letzten Wochen, ja die letzten
Monate werden immer wieder von diesem Gedanken beherrscht: „Ich kann
es, ich will es und ich schaffe
es.“
Wie soll das Rennen angegangen werden? Dem
Körper werden am Start scheinbar Flügel verliehen. Der
Teilnehmer fühlt sich gut und läuft meist zu schnell an ohne
das er sich dabei überfordert fühlt. Man muss es leider
immer wieder sagen: „Auch der langsame Lauf muss trainiert werden!“
Statt 4:30 oder 5:00 Min/km zu laufen,
sollte mal ein Schritt von 6:30 / Min oder sogar 7:30 / Min trainiert
werden.
Laufen sie mal tagelang, jeden Tag 70, 80 oder mehr Kilometer, dann
kommt
einem dieses Tempo wie ein Sprint vor. Es kommt ja auch noch dazu,
daß
Pausen an den Versorgungsstellen, der Gang in die Büsche, ein
kleines
Schwätzchen usw. in diese Zeit einfließen.
Selbstüberschätzung: Um dem
vorzubeugen, sollte der oben gegebene Ratschlag angenommen werden.
Lauft langsam los,
denn wenn ihr schon nach wenigen km das Keuchen anfangt, dann ist das
Ding
schon fast zu eurem Nachteil gelaufen. Zieht daher rechtzeitig die
Bremse.
Die Nachbrenner können später immer noch eingeschaltet
werden.
Gesundheitliche Probleme: Grundsätzlich rate
ich jedem ab an diesem Lauf teilzunehmen, wenn er sechs oder gar vier
Wochen vor dem Start eine fieberhafte Erkrankung hatte. Dieses wirkt
sich Wochen später nicht nur auf die Leistung aus, sondern kann
nebenbei auch noch lebensgefährlich sein. Es können
während des Rennens zahlreiche Probleme auftreten. Ein typischer
Fall ist eine schmerzhafte Anschwellung im Schienbeinbereich. Hier
handelt es sich in der Regel um eine Knochenhautentzündung, die
durch unzureichendes Training über lange Strecken verursacht wird.
Als nächstes stehen Zerrungen, Muskelschmerzen oder
Überlastung der Knie auf dem Programm. Aber auch ein Sturz kann
den Teilnehmer aus dem Rennen werfen, was natürlich besonders
ärgerlich ist. Wie man sieht, kann es jeden treffen.
Das Mitführen der AOK Karte ist unbedingt ratsam! Es sollte auch
eine entsprechende Krankenversicherung und
Reisrücktrittsversicherung
abgeschlossen werden.
Psyche: Es tauchen immer wieder Selbstzweifel auf.
Dieses sind dann oftmals Leute, die den Lauf nicht im Kopf haben. Der
ganze Lauf geht vom Kopf aus und der muß unbedingt frei sein. Die
Beine
haben nur das zu tun, was der Kopf befielt. Möglich wäre aber
auch, daß der Teilnehmer ein schwerwiegendes Problem mit sich
herumschleppt. Es ist dann schlimm, wenn man dieses Problem nicht aus
dem Schädel herausbekommt. Zum Schluß gibt man dann leider
genervt auf. Hier ein „geheim Tipp“: „Wenn du einen „Ultra“
erfolgreich bestreiten willst, dann: Streite dich vorher nicht mit
deiner Frau, sie hat recht und damit basta, hole dir vorher keine
Kontoauszüge und sage deiner Frau, wenn die Waschmaschine den
Geist aufgibt, dann soll sie dir es nach dem Rennen sagen und die
Kinder sollen dir die Zeugnisse später zeigen.“ Einem Erfolg
dürfte dann nichts im Wege stehen.
Was erwartet die Teilnehmer beim „Spreelauf“ ?
Startgeld von 345,00 € mit Vollpension. Hierin sind enthalten:
Läuferkost, das heißt: Die Versorgung der Teilnehmer durch
den Veranstalter beginnt mit dem Abendessen, vor dem Start in Berlin.
Die Versorgung besteht hauptsächlich aus Kartoffel, Nudeln, Reis
und alles was Kalorien und Kohlehydrate hat. Des weiteren:
Übernachtung in Turnhallen oder Schulräumen,
Frühstück bis zum Folgetag des Zierleinlaufes in Eibau. Die
Teilnehmer werden täglich an 5 bis 8
Versorgungspunkten mit leicht verdaulicher Kost versorgt. Es gibt im
Wesendlichen Obst der Jahreszeit entsprechend, Brot, Kekse, Schokolade
usw. und vier bis fünf verschiedene Getränke.
Der aufregende Tagesablauf eines „Spreeläufers“
05:00 Uhr wecken, waschen, Zähne putzen, rasieren,
frühstücken und dann das Gepäck verstauen, schnell noch
auf den Topf und schon geht es los. Unterwegs fällt einem noch das
eine oder andere ein, aber was soll’s, man ist auf der Strecke. Die
ersten 10, 20, 30 Kilometer in man
noch guter Dinge und dann werden die Füße schwer wie Blei.
Bei
Kilometer 50, 60 flucht man auf den Veranstalter, läßt
seinen Ärger bei den Streckenposten ab, um dann 5 Kilometer vor
dem Etappenziel festzustellen, daß alles gar nicht so schlimm
war. Man holt sein Gepäck, rollt den Schlafsack aus uns horcht
noch eine Weile die Matratze ab. Etwa 18:00 Uhr, es wurde auch Zeit, es
gibt Abendessen! Es folgt eventuell noch ein kleiner
Verdauungsspaziergang und dann begibt man sich wieder in seinen
Schlafsack. Die Füße werden noch mal betrachtet und ab 21:00
Uhr
betrachtet man sein Innenleben. Nachts wacht man noch mal auf, weil der
Nebenmann schnarcht. Die Nacht ist um 05:00 Uhr vorbei und der ganze
Kram
fängt wieder von vorn an. Für den Außenstehenden ist
das
kein sehr aufregender Tagesablauf. Man will doch mal ins Kino, ins
Theater, chinesisch Essen usw. All das gibt es für die
„Spreeläufer“ nicht, die haben eine andere Vorstellung eines
Tagesablaufes.
Soll ich mich anmelden? Jemand der noch zweifelt,
ob er so einen Lauf bestehen kann, dem möchte ich hier folgendes
sagen: Du läufst seit einigen Jahren? Du hast schon den einen oder
anderen Marathonlauf bestritten? Du würdest gern am „Spreelauf“
teilnehmen, hast
aber Zweifel? Es ist doch so: Im täglichen Leben hast du zum
Beispiel folgenden Tagesablauf: Aufstehen, waschen,
frühstücken, zum Bus, ins Auto, acht Stunden Brötchen
verdienen, rein in den Bus / Auto, ab in Richtung Heimat, schnell noch
ein paar Dinge erledigen und dann das tägliche Läufchen, aber
bitte nicht so lange, denn die Familie hat noch ein Programm für
dich. Dann kommt die Tagesschau und kurz darauf fallen deine
Äuglein zu. Ja es stimmt, wo ich es schreibe, fällt mir auch
auf, daß sich
beide Tagesabläufe unterscheiden!!! Nun zu dir, mein lieber
Zweifler. Beim „Spreelauf“ hast du in erster Linie nur eines im Kopf:
Laufen, laufen und noch mal laufen. Es ist niemand da, der dir das
Geschirrhandtuch in die Hände drückt, (allein das ist ein
Grund, sich anzumelden) du wartest auf keinen Bus, die Kinder nerven
dich nicht mit ihren Fragen, der Nachbar bittet dich nicht darum, ob du
mit ihm seinen alten Kleiderschrank verrückst und Tante Frieda hat
dich nicht zum Kaffee eingeladen. Was machst du jetzt beim Spreelauf?
Du hast also diese Zeit frei fürs Laufen und wann hast du die mal?
Ein Lauf in sechs Etappen ohne Ruhetag. Es ist
dennoch möglich, den Lauf für ein oder mehrere Etappen zu
unterbrechen und dann wieder einzusteigen. Der/die Teilnehmer/in kann
auch nur eine bestimmte Etappe laufen. Er/sie kommt dann aber nicht in
die offizielle Wertung. Seine/ihre Leistung wird ihm/ihr aber durch
Urkunde und Ergebnisliste bescheinigt.
Lohn der Mühe und Strapazen: Hier werden
Außenstehende enttäuscht sein. Die ersten drei Männer
und Frauen bekommen einen Pokal, Medaille und eine Urkunde. Die
übrigen Teilnehmer erhalten bei der Siegerehrung ebenfalls eine
Medaille und Urkunde und wenn entsprechende Sponsoren einsteigen, noch
ein kleines Geschenk. Für den Teilnehmer ist es wichtig, daß
er dabei war und sich dieser Herausforderung erfolgreich gestellt hat.
Wenn es nicht geklappt hat, dann wird er es im nächsten Jahr
wieder versuchen.
Startzeiten: 1.Tag gemeinsamer Start um 09:00 Uhr.
Ab dem 2. Tag starten die Teilnehmer in zwei Gruppen. Die erste Gruppe
um 06:00 Uhr und die zweite Gruppe um 07:00 Uhr. Die langsamere Gruppe
des
Vortages startet als erstes. Das hat den Vorteil, daß das Feld
zum
Schluss der Etappe nicht soweit auseinandergezogen ist. Hierbei ist
auch
an die Helfer auf der Strecke gedacht.
Die Veranstaltung ist international ausgeschrieben. Die Teilnehmer
starten auf eigene Verantwortung und Gefahr. Es ist den
Teilnehmern jedoch anzuraten eine Unfallversicherung
abzuschließen, sofern diese nicht schon besteht. Es muß
jedem klar sein, daß kein Veranstalter Tausende
an Schmerzensgeldern zahlen kann. Würden solche Forderungen in der
Vergangenheit
gemacht worden sein, so würde heute kein Veranstalter eine
Veranstaltung
dieser Art ins Leben rufen. Hier heißt es: Läufer für
Läufer.
Persönliche Ausrüstung
Diese Liste ist
natürlich nur eine Empfehlung. Der erfahrene Läufer /
Läuferin, weiß selbst am Besten, was einzupacken ist. Vor
Laufabenteuern dieser Art schleicht sich allerdings immer wieder eine
Unsicherheit ein.
Die Bedürfnisse sind verschieden, denkt aber bitte daran,
daß nicht
der ganze Haushalt mitgeschleppt wird. Wir werden die
Transportfahrzeuge auf
die gemeldeten Teilnehmer abstimmen.
Wichtig: Das Gepäck sollte das Gewicht von 15
kg nicht überschreiten. Hier abermals die Bitte, keine
Campingliege. Sie ist zu sperrig. Wenn diese allerdings im eigenen
Fahrzeug mit geführt wird, dann ist es für die Organisation
in Ordnung. Sie wird aber unter keinen Umständen in den
Gepäckfahrzeugen mitgeführt.
Das Gepäck wird vor jedem Etappenstart vom Teilnehmer vor das
Transportfahrzeug gestellt. Das Gepäck wird von der Organisation
verladen und im Etappenziel wieder ausgela-den. Aus Erfahrung weisen
wir darauf hin, daß ein eigenmächtiges Suchen nach
Gepäckstücken, durch die Teilnehmer in den
Transportfahrzeugen nicht erwünscht ist. Es versteht sich von
selbst, daß während des Rennens keine Möglichkeit
besteht an das persönliche Gepäck heranzukommen. Es
können jeden Morgen kleine Päckchen an die
Versorgungsfahrzeuge übergeben werden. Diese sind dann an der
entsprechenden Verpflegungsstation abrufbar.